Kakao
Der Schokolade auf der Spur: Südwind-Workshops zur Kakao-Lieferkette im BRG/BORG St. Pölten
26.06.2025 – Unter den Schüler:innen des BRG/BORG St. Pölten erfreut sich Schokolade großer Beliebtheit. Gleichzeitig ist Schokolade nicht nur bei jungen Menschen beliebt, sondern versüßt auch so manchem Erwachsenen den Alltag. Doch woher kommt eigentlich der Kakao in der Schokolade? Dieser Frage machten sich kurz vor Schulschluss die Schüler:innen der 2. Klassen – gemeinsam mit dem entwicklungspolitischen Verein Südwind – auf die Spur, um herauszufinden, ob und wie Schokolade fair sein kann.
Schokolade ist für uns zum alltäglichen Produkt geworden. Rund 8,5 kg Schokolade werden pro Kopf in Österreich jedes Jahr konsumiert. Europa und die USA beanspruchen 75 % des weltweiten Kakaokonsums für sich. Doch dort, wo der Kakao herkommt, wird Schokolade nur selten genascht. Im Südwind-Workshop, der in Kooperation mit der Stadt St. Pölten stattfand, besprachen die Schüler:innen mit Referentin Susanne Rammel die Lieferkette sowie den Anbau- und Herstellungsprozess des Kakaos. Was ist Kakaobutter und wie sieht eine Kakaofrucht eigentlich aus? Warum wächst Kakao nicht in Österreich und welche Auswirkungen hat das sich verändernde Klima auf die Kakao-Produzent:innen im Globalen Süden?
Millionen von Kleinbäuer:innen produzieren Kakao unter unwürdigen Arbeitsbedingungen. Der Großteil der Kakaobohnen, die österreichische Betriebe einkaufen, stammt aus Ghana und der Elfenbeinküste. In beiden Ländern stellen Kinder- und Zwangsarbeit große Probleme dar, ebenso wie extrem niedrige Einkommen für Kakaobäuer:innen. Nur 6,6 % des Verkaufspreises einer Schokoladentafel verbleiben bei den produzierenden Kleinbäuer:innen. Denn obwohl die Kakaopreise letztes Jahr empfindlich stiegen, müssen die Bäuer:innen Ausfälle aufgrund von Pflanzenkrankheiten und den Folgen der Klimakrise beklagen. FAIRTRADE schreibt von einem 30-prozentigen Rückgang der Ernte in den beiden wichtigsten Kakaoanbauländern Ghana und Elfenbeinküste. Ein sozial-fairer und nachhaltiger Kakaoanbau sichert so nicht nur das menschenwürdige Auskommen der Kakaobäuer:innen und -arbeiter:innen, sondern auch die weltweite Nachfrage.
Was können wir tun?
Gütesiegel geben Orientierung, den Einkauf fairer zu gestalten und gerechtere Arbeitsbedingungen zu fördern. Die Teilnehmenden lernten in den Südwind-Workshops über den Fairen Handel, der auf ökologisch und sozial nachhaltige sowie transparente Handels- und Verarbeitungswege setzt. Der Faire Handel fördert langfristige Partnerschaften mit den Kleinbäuer:innen und macht die Menschen entlang der Lieferketten sichtbar. In den Workshops stellten die Schüler:innen selbst Schoko-Pralinen mit fair gehandeltem Kakaopulver aus dem Weltladen her. Die Verteilung des Gewinns einer herkömmlichen Schokoladentafel fanden die Schüler:innen unfair. Wer so viel Arbeit hat, soll auch genug dabei verdienen. Auch Schokolade muss fair sein!
Nähere Informationen:
Südwind Niederösterreich
Bahngasse 46
2700 Wiener Neustadt
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www.suedwind.at/niederoesterreich
Südwind setzt sich als entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation seit über 45 Jahren für eine nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit ein. Durch schulische und außerschulische Bildungsarbeit, die Herausgabe des Südwind-Magazins und anderer Publikationen thematisiert Südwind in Österreich globale Zusammenhänge und ihre Auswirkungen. Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Kampagnen- und Informationsarbeit, engagiert sich Südwind für eine gerechtere Welt. www.suedwind.at/niederoesterreich